Realpolitik und Verantwortungsethik
Die deutsche Einwanderungspraxis ist durch drei hoch problematische Komponenten gekennzeichnet, die nicht zuletzt auch einer Integration im Wege stehen:
- Masseneinwanderung in die Sozialsysteme
- Sozialisation in unterschiedlichen kulturellen Welten
- Männerüberhang und Gewalt
Einwanderung in die Sozialsysteme contra Integration
1) Massenhafte Einwanderung in die Sozialsysteme, die dafür gar nicht geschaffen sind, sondern auf den organisch sich aus einer Gesellschaft heraus ergebenden Bedarf an Wohlfahrt ausgelegt sind, nicht aber auf zusätzliche Bedarfe aus aller Welt. Das führt zu enormen Kosten, die über Jahre und Jahrzehnte aufgebracht werden müssen. Und zwar vor allem von den ‘kleinen Leuten’, nämlich denjenigen, die in den gesetzlichen Sozialversicherungen pflichversichert sind.
80% der aktuellen Migranten verfügen lt. Jobcenter München über keine abgeschlossene Berufsausbildung und sind daher ‘kaum vermittelbar’. Selbst ‘staatsgetragene’ Studien gehen davon aus, dass auch nach 5 Jahren nur 50% der aktuell, also wohl seit 2015, zuwandernden arbeitsfähigen Migranten auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar seien. Wobei auch bezahlte Praktika und geringfügige Beschäftigung als Erwerbstätigkeit ‘mitzählen’! Bei organischer Migration sei das bereits nach 2 Jahren der Fall. Und diese 50% seien auch nur dann zu erzielen, wenn ‘mehr in die Integration investiert’ werde. Angesichts der Schönfärberei und Fake-News zum Thema Immigration der vergangenen Jahre erscheinen selbst diese Zahlen noch als äußerst ‘ambitioniert’! Im Kontrast dazu stehen Prognosen, nach denen in den kommenden Jahren aufgrund von Automatisierung und Digitalisierung Millionen Jobs entfallen – und das nicht nur für gering Qualifizierte.
Nicht zuletzt führt das Konzept einer Masseneinwanderung in die Sozialsysteme strukturell zu einer Negativauslese von Migranten, denn es motiviert Menschen, die nicht leistungsfähig oder -willig sind, einzuwandern und demotiviert zugleich Leistungsbereite und-fähige, die nicht bereit sind, überproportional hohen Kosten für Sozialtransfers zu erbringen, die anderswo, etwa in Kanada oder Australien, nicht anfallen. Darüber hinaus erhöhen hohe Sozialtransfers ganz generell die Motivation von Leistungsträgern, auszuwandern. Milton Friedman meint: It is one thing [a good thing] to have free immigration to jobs and another thing [a bad thing] to have free immigration to welfare (»Youtube). Unser geschätzter Kollege Henryk M. Broder liefert freundlicherweise die Übersetzung: Sozialstaat oder Einwanderung [in die Sozialsysteme], beides geht nicht!
Fragwürdige These: Katrin Göring-Eckhardt (B’90/Grüne) fordert Einwanderung in die Sozialsysteme (2013)
1a) ‘Migration to Welfare’ konterkariert das wechselseitige Geben & Nehmen, das eine Gesellschaft erst ausmacht, indem es den Menschen gemeinsame Erfahrungen ‘auf Augenhöhe’ ermöglicht, die Voraussetzung für ein Miteinander und damit für Integration sind. Einwanderung in die Sozialsysteme aber verletzt das Gerechtigkeitsempfinden, indem es die ohnehin schon oft in vielerlei Hinsicht unterschiedlich geprägten Bevölkerungsgruppen zusätzlich in ‘Leistungserbringer’ auf der einen und ‘Leistungsempfänger’ auf der anderen Seite aufteilt. Daraus ergibt sich keine Gemeinsamkeit, sondern vielmehr ein Interessengegensatz.
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Sozialisation und unterschiedliche kulturelle Welten
2) Konfrontation nahezu diametral unterschiedlicher sozialer, kultureller und religöser Erfahrungs- und Werte- Welten in einem Konkurrenzverhältnis bezüglich vorhandener Ressourcen, Ansprüche und Gewohnheiten.
Welche Bedeutung Sozialisation hat, die ja immer in eine ganz bestimmte Gesellschaft mit einem ganz spezifischen Wertekanon erfolgt, dass das ein vielschichtiger, aufwändiger, langwieriger, mit Anstrengung und Mühsal, Erfolgserlebnissen wie Frustrationen und deren Verarbeitung verbundener Prozess ist, der sich über fast zwei Jahrzehnte erstreckt, und welche Rolle dabei persönliche Bindungen, Vorbilder & Imitation, Prägung, stete Praxis und Automatisierung, Erfahrungen, Anleitung, Erziehung, Bildung und nicht zuletzt Zeit spielen, bis Sozialisation gelingt und ein Mensch in einer Gesellschaft ‘ankommt’ und als mündig und verantwortlich für sich und andere gelten kann – all das ist im Kanzleramt offenbar entweder gar nicht bekannt oder nicht von Interesse.
In einer jeden Gesellschaft, die etwas auf sich hält, die sich selbst etwas wert ist und in der auch der Einzelne einen Wert besitzt, wird ein junger Mensch erst nach Durchlaufen eines aufwändigen Prozesses der Sozialisierung, in der Regel nach Erreichen von ‘Zwischenzielen’ oder Vergleichbarem wie z.B. Einschulung, Kommunion, Konfirmation oder Jugendweihe, Schul- und Ausbildungsabschlüssen, Gruppen- oder Vereinszugehörigkeiten etc. – bei Naturvölkern in Form von dem jeweiligen Alter gemäßen Initiationsriten – feierlich in die Gesellschaft eingeführt und zum Erwachsenen gekürt. Erst danach darf er seinen Platz in der Gemeinschaft mit allen dazu gehörigen Rechten und Pflichten einnehmen. Nur in einer Gesellschaft, die weder sich – dem gesellschaftlichen Zusammenhalt, der gesellschaftlichen Solidarität – noch dem Einzelnen einen Wert beimisst, glaubt man, auf Sozialisation verzichten zu können oder sie rasch mal eben im Schnellwaschgang nachholen zu können.
Eine “Zeitbombe”, die nicht zu integrieren ist (Dr. Peter Dogs bei Peter Hahne, Auszug, 3:13 min | Ersatzlink)
Von Security abgeschirmt – denn das Prinzip der offenen Grenzen gilt ja nur für alle, aber nicht für jeden – sitzt man im Berliner Regierungsviertel hinter HighTech Sicherheitsglas und schaut fasziniert zu, was im Labor bei dem Experiment herauskommt, wenn hunderttausende von nach religiös geprägten traditionellen Vorstellungen autoritär, gewaltaffin oder gar archaisch sozialisierten, oftmals in Gewalterfahrung verrohten, in Not und Armut verwilderten oder in Krieg oder Bürgerkrieg traumatisierten Männern, von denen nicht wenige aus Überforderung oder Gewohnheit und einige gar aus von daheim mitgebrachtem oder hier erworbenem Hass in Konflikten rasch zu Faustschlägen und Fußtritten neigen oder zum Messer greifen, auf arglose Bürger losgelassen werden. Auf Bürger, die bis vor 2 Jahren noch darauf vertrauen konnten, in einer pazifizierten Gesellschaft zu leben, in der das Gewaltpotential durch liberale und Gewalt ächtende aufgeklärte Sozialisation ihrer Mitglieder, das Band gemeinsamer Grundwerte sowie sozialen Ausgleich und weitgehende soziale Sicherheit minimiert ist. Hinzu kommt der fundamentale Unterschied zwischen der Orientierung an tribalistischen Gesellschaftsmodellen, in denen die Familie, die Sippe, der Clan oder der Stamm die Bezugsgröße ist und der Patriarch die oberste Autorität, und der Orientierung an Institutionen, in denen Recht & Gesetz doe oberste Instanz darstellen.
Sinn & Zweck von Kultur bestehen darin, ein geregeltes, friedliches, verlässliches und produktives Zusammenleben von Menschen auf Basis einvernehmlich geteilter Werte, Normen und Gepflogenheiten zu ermöglichen. Die Funktion von Kultur & Sozialisation besteht also darin, die meisten Konflikte von vorneherein zu vermeiden oder zumindest in für die Gesellschaft unschädlichen Bahnen zu halten. In der Soziologie werden Rituale und Regeln zur Vermeidung unnötiger Reibungsverluste ‘Sozialkapital’ genannt. Eine Gesellschaft ohne allgemein anerkannte verbindliche Grundwerte und Grundregeln, die per Sozialisation erworben und verinnerlicht werden, kann immer erst dann eingreifen, wenn es bereits zu spät ist.
‘Junge Männer mit 18, 19 (Jahren) sind fertig geprägt. Da machen Sie nichts mehr.’ (Guido Reil, AfD, vorher SPD, bei ‘Hart aber Fair’, ARD, am 05.09.2016) [E*]
Durch Integrationskurse, die sich in einen Sprach- und in einen Orientierungteil gliedern und 600 Unterrichtstunden umfassen – das entspricht 75 Arbeitstagen, also quasi einem 3- monatigen Praktikum zum ‘Reinschnuppern’ – sollen nun 15 bis 20 Jahre Sozialisation nachgeholt werden. Das ist ungefähr so, als ob man einen Erst-Hilfe-Kurs zum Medizinstudium erklärt und die Absolventen – egal, ob sie bis zum Ende durchgehalten oder bestanden haben oder nicht – zu Fachärzten ernennt.
Frustration darüber, dass etliche Träume sich nicht erfüllen, manche Erwartung enttäuscht und manche Versprechen gebrochen werden, tun ein Übriges. Geschehen dann unschöne Dinge, von denen man spätestens seit der PKS 2016 weiß, dass sie von nicht nach europäisch- aufgeklärten Maßstäben sozialisierten Zuwanderern um ein Mehrfaches häufiger ausgehen als von den hier und nach hiesigen Wertvorstellungern sozialiserten Durchschnittsbürgern – denn junge Männer wollen nicht nur essen, wohnen und vielleicht arbeiten – fallen die Verantwortlichen mit großer Regelmäßigkeit aus allen Wolken, haben von nichts gewußt und konnten nichts ahnen und erklären die Taten zu ‘bedauerlichen Einzelfällen’, um vom systemischen Versagen abzulenken und damit Korrekturen des politischen Handelns a priori auszuschließen. Während sie zugleich fieberhaft nach Sündenböcken Ausschau halten, denen sie die Verantwortung für das Geschehen wie in der Silvesternacht in Köln und anderswo in die Schuhe schieben können.
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Männerüberhang und Gewalt
3) Eklatante Störung des Geschlechtergleichgewichts in den jungen Jahrgängen. Derzeit dürfte es in Deutschland durch die Zuwanderung seit 2014/15 einen Überhang junger Männer von ca. 10% bis 15% geben, Tendenz steigend, lokal kann das Missverhältnis auch sehr viel krasser sein. Erschwerend kommt hinzu, dass ledige junge Frauen aus den Kulturkreisen, aus denen die Zuwanderung aktuell kommt und auch in den Jahren zuvor bereits kam, in der Regel ohnehin nicht auf dem Partnerschaftsmarkt aktiv und verfügbar sind, da sie aus kulturell-religiösen Gründen ausschließlich den jungen Männern der eigenen Kultur vorbehalten sind. Während der Anspruch der zuwandernden männlichen Migranten auf ‘ihre Frauen’ völlig selbstverständlich akzeptiert wird, wird der gleiche Anspruch einheimischen Männern unter Verweis auf das Selbstbestimmungsrecht der Frauen bestritten. Wer ihn dennoch erhebt, wird verspottet. Ein lose- lose- Dilemma.
NRW-MP Hannelore Kraft: ‘Eine nicht vorhergesehene, unerwartete Entwicklung’
All diese Umstände führen im Ergebnis zu einer Zunahme von Rivalität, Konkurrenz & Aggressivität unter Männern, zu mehr Gewalt auch gegenüber Frauen, zu Prostitution, Verrohung der Sitten und insgesamt zu einer Maskulinisierung der Gesellschaft. Siehe einschlägige Berichte aus China & Indien und inzwischen auch aus Schweden, Deutschland und Österreich.
„Historisch gesehen waren Gesellschaften, in denen die Zahl der Männer die der Frauen erheblich übertraf, keine schönen Orte zum Leben. Oft waren sie instabil. Manchmal waren sie brutal.“ (Mara Hvistendahl: „Unnatural Selection: Choosing Boys Over Girls, and the Consequences of a World Full of Men“, zitiert in einer Rezension des DLF Kultur !!!)
Kanada hingegen achtet bei der Einwanderung auf Geschlechtergleichgewicht zum Zwecke der Sozialverträglichkeit. Es nimmt nur Familien oder Frauen mit Kindern auf – ledige Männer nur in Ausnahmefällen, wenn sie besondere berufliche Qualifikationen nachweisen oder individuell verfolgt werden. Die Anthropologin Barbara Miller hält ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis für ein “öffentliches Gut” und fordert “Staatsschutz” dafür ein. Wer es mutwillig zerstört und eine eklatante Männerüberzahl herstellt, legt die Axt an die Grundfesten einer Gesellschaft.
Polizeivideos aus der Silvesternacht 2015/16 in Köln
Die Auswirkungen des grotesken Männerüberhangs bei der aktuellen Zuwanderung nach Deutschland – ca. 3/4 der Nicht-EU-Immigranten zwischen 17 und 30 Jahren sind männlich – kann man in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik #PKS2016 nachlesen: 13% mehr Vergewaltigungen, 14% mehr Morde. Die nicht einmal 1,5% der Bevölkerung ausmachende Gruppe der Zuwanderer ist in beiden Deliktbereichen mit jeweils 15% vertreten, also mit einer mindestens 10-fach höheren Deliktrate eines durchschnittlichen Bürgers. Nimmt man den ‘Öffentlichen Raum’ gesondert unter die Lupe, dürfte die Bilanz speziell in diesem Bereich noch einmal deutlich verheerender ausfallen. (Siehe hierzu auch Analyse PSK 2015)
Warum also orientiert sich Deutschland nicht auch an Kriterien wie Kanada? Sind die einheimischen Frauen nicht schützenswert? Und sind Frauen in Krisengebieten weniger gefährdet als Männer? Das Einfliegen von Kriegsflüchtlingsfamilien würde selbst bei großzügigster Kalkulation maximal 1 Mrd kosten (1 Mio x 1.000 EUR Flugkosten) und damit ca. 3% der jährlichen Kosten der Migration betragen. Vermutlich ließe sich rasch ein Mehrfaches dieses Betrages einsparen, weil weniger Kosten aller Art aufgrund aggressiven Verhaltens entstünden und vor allem könnte ein Großteil der immateriellen persönlichen und gesellschaftlichen Schäden vermieden werden. Schleusernetzwerke würden bei so einer Vorgehensweise weitgehend leer ausgehen und auf diese Weise nach und nach trocken gelegt. Auch auf dem Arbeitsmarkt ergäben sich für Frauen und Mädchen Perspektiven, etwa im Bereich der Pflege. Warum also wird ein solches Verfahren nicht von der Bundesregierung praktiziert?
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Weitere Links
PKS: Gewaltkriminalität steigt in 2016 dramatisch (Schelm)
Über Opferzahlen und Gewissensfragen (Martenstein – Zeit)
Ich habe Angst vor Merkels Gesinnungsethik (Zeit)
Gesinnungsethik vs. Verantwortungsethik (philosophieren14)
Der innere Frieden steht auf dem Spiel (DLF)
Hysterische Selbstbegeisterung – Zur Psychologie der Willkommenskultur (pp)
Mehr Verantwortung, weniger Gesinnung (ZZ)
Flüchtlingsdebatte: Ein Plädoyer für mehr Verantwortungsethik (EZW)
Wie die Politik in der Flüchtlingskrise versagte (Bild)
Herbst der Kanzlerin. Geschichte eines Staatsversagens (Welt)
Chronik eines Staatsversagens (neuland)
Europa hat ein Männerproblem (HuffPost)
Gunnar Heinsohn zu Fragen der Migration (Schelm)
Europe’s Man Problem (Politico)
Warum ignorieren wir heute die Rolle kindlicher Prägung? (DushanW)
Titelbild: By Vito Manzari from Martina Franca (TA), Italy (Immigrati Lampedusa) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
Beitrag publiziert: 2017-04-04
Beitrag aktualisiert: 2019-07-19
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/01/12/us-forscherin-kanada-nimmt-keine-unbegleiteten-maenner-als-asylanten-auf/
Das Ergebnis neoliberaler Politik ist immer das gleiche, wie schon bei der Bankenkrise gesehen: Die Gewinne werden privatisiert, die Kosten, Lasten und Verluste der Allgemeinheit aufgebürdet, allen voran den sozial Schwachen und Beziehern kleiner und mittlerer Einkommen, die nun unversehens mit den Migranten im Wettbewerb um Wohnungen, Arbeitsplätze und Sozialleistungen stehen.