3 Jahre deutscher Sonderweg im Spiegel von Forschung und Wissenschaft.
Kaum ein erfahrener Soziologe, Anthropologe, Psychologe, Philosoph, Völkerkundler, Migrationsforscher, Demograph oder Ökonom hat Verständnis für Deutschlands Alleingang in der Asyl-, Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik oder wie immer man die Migrationsagenda von Angela Merkel und der EU-Kommission bezeichnen will. Ob nun Paul Collier (s.u.) Gunnar Heinsohn [2], Rüdiger Safranski, Michael Lüders, Jörg Baberowski (2), Peter Sloterdijk, Hans-Joachim Maatz, Werner Patzelt, Hans-Werner Sinn, Heiner Flassbeck, Alexander Grau, Julian Nida-Rümelin, Anthony Glees [2], Bassam Tibi, Ahmad Mansour, Hamed Abdel-Samad (2) und wie sie alle heißen: In Forschung und Wissenschaft findet eine rein gesinnungsethisch orienterte Politik keine Akzeptanz. Es sind fast ausschließlich Politiker, Journalisten, Theologen, Unterhaltungskünstler, Investoren oder Unternehmenslenker, welche diese Politik befürworten. Übrigens aus sehr unterschiedlichen Motiven…
Kaum ein Land und mit Ausnahme von Schweden kein einziger mit Deutschland vergleichbarer Wohlfahrtsstaat, hochgradig technologisch geprägt, hochspezialisiert und arbeitsteilig, im Innern weitgehend befriedet, folgt dem deutschen Sonderweg der unvermittelten Konfrontation hunderttausender kulturell mehr oder minder archaisch geprägter junger Männer mit postmoderner Lebensart. Archaisch und postmodern sind hier keine Werturteile, sondern beschreiben einen fundamentalen Gegensatz: Archaische Kulturen orientieren sich an Sitten, Bräuchen und Traditionen und ihr Bezug, ihr Anker ist die Familie, die Sippe, der Stamm oder die Religionsgemeinschaft, zumeist vertreten durch einen Patriarchen, postmoderne Gesellschaften orientieren sich an Recht und Gesetz der Aufklärung und ihr Bezug und Anker sind Staat und staatliche Institutionen. Mal ganz abgesehen davon, dass Masseneinwanderung in die Sozialsysteme und Sozialstaat sich ohnehin gegenseitig ausschließen, wie Milton Friedman und andere wissen.
Gunnar Heinsohn: Eine düstere Prognose für Europas Zukunft (4:48 min)
Heinsohn: ‘Wer hilft, hilft immer zu wenig […] wer nicht hilft, fällt u.U. gar nicht auf.’ Heute würden 540 Mio Menschen gerne emigrieren (aus der 3. Welt in die 1. Welt), in 30 Jahren werden es 1,2 Mrd sein. Leistungsträge werden Länder verlassen, deren Abgabenlast aufgrund der Migration in die Sozialsysteme immer weiter ansteigt.
Kritik an der ungesteuerten, kaum kontrollierten und unorganischen Zuwanderung, die im Ergebnis sozialdarwinistisch ist, hat nichts mit Vorurteilen, einer rechten Gesinnung oder gar Rassismus zu tun, sonst hätten in fast allen Ländern der Welt Rassisten das Sagen. Ganz im Gegenteil: Zur Kritik an Merkels Weg bedarf es gerade in Deutschland eines hohen Maßes an Unvoreingenommenheit des Denkens und an Freiheit von Vorurteilen, Ideologie und romantisierenden Vorstellungen von der Welt und den Menschen. Und es bedarf universeller Einsichten und Erkenntnissen über das Wesen von Mensch und Gesellschaft. Nicht zu vergessen Selbstachtung und Selbstbewusstsein. Denn nur wer sich selbst respektiert, kann auch von anderen Respekt erwarten und anderen entgegenbringen, ohne sich aufzugeben oder zu unterwerfen.
Paul Collier – Die Flüchtlingspolitik braucht Reformen (5:35 min)
Collier schlägt vor, Einwanderer, die Europa illegal erreichen, zurückzuschicken. Nur so könne Schlepperbanden das Handwerk gelegt werden. Statt dessen EIN Einwanderungssystem für ganz Europa, mit klaren Regeln, Quoten und Anlaufstellen für Anträge in den Herkunftsländern. Den ämsten Ländern der Welt solle endlich so geholfen werden, dass Auswanderung dort kein Thema mehr sein wird. Asyl soll es nur für die geben, die politisch, rassisch oder religiös verfolgt werden. Es gehe nicht um die Frage, ob Migration gut ist oder schlecht, sondern wieviel Migration für eine Gesellschaft Sinn macht. [Ersatzlink]
Auch der Brite Paul Collier ist einer dieser klugen Köpfe. Wer wirklich in die Tiefe der Thematik eintauchen will, kommt an ihm und an den o.g. nicht vorbei, insbesondere nicht an Gunnar Heinsohn. Das macht Mühe, lohnt sich aber. Denn es geht um sehr viel. Zitat Collier in der ‘Welt’: “Bis zum vergangenen Jahr waren Flüchtlinge für Europa kein großes Thema. Ich verstehe bis heute nicht, warum Frau Merkel so gehandelt hat. Sie hat Deutschland und Europa damit definitiv ein gewaltiges Problem aufgebürdet, das sich nun auch nicht mehr so einfach lösen lässt.”
Weiter heißt es dort: “»Es muss einen radikalen Schwenk in der Kommunikation geben. Europa muss klar sagen, dass sich die Wohlstandsmigranten gar nicht erst auf den Weg zu machen brauchen. Und auch die Flüchtlinge, die sich in Sicherheit bringen wollen, können das nicht länger in Europa tun, sondern in den sicheren Nachbarstaaten, ganz so, wie es völkerrechtlich festgelegt ist. Das Prinzip, dass sichere Anrainerstaaten Schutz bieten sollen, muss aus zwei Gründen zwingend gelten: Zum einen kommen die Flüchtlinge in das sichere Nachbarland am einfachsten hinein, ohne sich unnötig in Gefahr zu bringen. Und wenn wieder Frieden in ihrer Heimat herrscht, können die Flüchtlinge auch sehr einfach wieder zurück und beim Wiederaufbau helfen.« – Jedoch dürfe Europa die Aufnahmeländer nicht mit der Versorgung der Flüchtlinge allein lassen. Es sei Sache der reichen Länder, diese Länder angemessen zu entschädigen. Collier: «Wir müssen den Menschen, die ihre Heimat nicht freiwillig verlassen haben, helfen. Aber deshalb haben sie noch lange keinen Anspruch auf einen Platz im europäischen Wohlstandshimmel.»”
Interviews mit Entwicklungsökonom Paul Collier: „Merkels Flüchtlingspolitik ist verwerflich“ (FAZ), “Deutschland hat keinen einzigen Syrer gerettet” (Welt), „Ist Merkel schuld an Flüchtlingskrise? Wer sonst?“ (Welt). Hier ein weiteres YouTube Video mit Collier zu den Schäden, die ‘Gutmenschen’ (unabsichtlich) in Syrien anrichten.
Übrigens: Ob es Naivität ist oder ob andere Absichten dahinter stecken, ob es Merkels Politik ist oder die von Strippenziehern neben oder hinter ihr – die Kanzlerin ist es, welche diese verheerende Politik hier im Lande federführend organisiert und durchsetzt.
Psychologe Hans-Joachim Maaz: Verhalten der Kanzlerin ist irrational (1:13 min)
Selbst der Kriminologe Christian Pfeiffer (SPD), der häufig in TV-Talkshows auftritt und gerne von Befürwortern der aktuellen Flüchtlingspolitik als Kronzeuge für die angebliche Unbedenklichkeit der Masseneinwanderung kulturfremder junger Männer hinsichtlich der Sicherheit im öffentlichen Raum zitiert wird, rudert in seinem jüngsten Gutachten zur Kriminalitätsentwicklung aufgrund der nachgewiesenen Zunahme von Gewalt im öffentlichen Raum in Deutschland behutsam zurück. Er legt der Politik nahe, ‘riesige Rückkehrprogramme’ für kaum integrierbare junge Männer aufzulegen:
Woran es in der Welt mangelt, ist also keineswegs Expertise oder Wissen. Das Problem ist vielmehr, dass dieser Sachverstand keinen Eingang findet in die praktische Politik. Wir haben ein Primat partikularer Interessen in der Politik und in den Ideologien, das sich nicht selten gegen alle Natur, Kultur und Erfahrung der Menschheit sowie gegen das gesamte, in vielen Jahrtausenden gesammelte Wissen der Welt und damit gegen die Interessen der einfachen Bürger richtet.
Die bekannte, böswilliger Motive unverdächtige Globalisierungskritikerin Arundhati Roy hinterfragt die Rahmenbedingungen, unter denen heutezutage in Demokratien Politik gemacht wird: “Moderne Demokratien existieren lange genug und neoliberale Kapitalisten hatten genug Zeit, um zu lernen, wie man sie untergräbt. Sie verstehen sich meisterlich in der Technik, die Instrumente der Demokratie zu infiltrieren – die ‘unabhängige’ Justiz, die ‘freie’ Presse, das Parlament – und sie zu ihren Zwecken umzuformen. Das Projekt der Unternehmensglobalisierung hat den Code geknackt. Eine freie Presse, freie Wahlen und eine freie Justiz haben wenig Bedeutung, wenn der freie Markt sie zu einer Ware gemacht hat, die meistbietend verkauft wird.”
Links:
Bassam Tibi: Kulturpluralismus versus Kulturrelativismus
Ohne Leitkultur kann Europa muslimische Einwanderer nicht integrieren
Deutsche Denker gegen Angela Merkel (Tagesspiegel)
Deutschland muss … pragmatischer … werden (Peter Schneider, NZZ)
P.S.: Ich empfehle dringend, sich zumindest die ersten beiden kurzen Videos von jeweils nur ca. 5 min Länge anzusehen, um zu verstehen, worum es hier eigentlich geht.
Titelbild: By Deutsch: Auftraggeber: Otto III. oder Heinrich II. [Public domain], via Wikimedia Commons (Ausschnitt)
Erstveröffentlicht: 15.01.2018
Zuletzt bearbeitet: 07.01.2019
Verwechseln wir bitte nicht unseren vom Konzern-Kapital erlaubten Freiraum nicht mit Freiheit,denn der erlaubte Freiraum ist nur ein Knast ohne Gitter der mit Freiheit nichts zu tun hat, aber die Kunst zu beherrschen sich Unabhängig zu versorgen ist die wahre Freiheit.Wir, das sind über 90% der Weltbevölkerung, dürfen nicht von Freiheit reden, da über 90% der Weltbevölkerung Lohnabhängig sind,was gleichbedeutend ist mit Versklavung durch Lohnabhängigkeit.
Von den Drei Möglichkeiten in dieser Republik etwas zu Ändern
bleiben nur noch zwei Möglichkeiten übrig! Entweder Wir ducken Uns
weiterhin und hoffen das Wir Das alles unbeschadet überstehen, oder
wir arrangieren wieder einen Kammerjäger der diesen Saustall
ausmistet! Die Erste Möglichkeit mit Wahlen etwas zu verändern
ist ja bekanntlich gescheitert und kommt nicht mehr in Betracht.
Das mit den Kammerjäger hatten Wir ja schon vor einiger Zeit, wie
Das Geendet hat ist ja Allgemein bekannt!
Bleibt nur noch die Eine Möglichkeit!? Aber solange noch das Bier im
Kühlschrank ist und die Verblödungs Flimmerkiste funktioniert, müssen
Wir Uns noch ein Wenig gedulden. Wenn man ein Ganzes Volk mit Gewalt
aus der Vollnarkose holt, kann Das Böse enden!!
wir haben in Deutschland keine institution , welche Politiker für massive Fehlentscheidungen, weder kritisieren noch bestrafen darf oder kann!!! beste Beispiele sind der berliner flughafen, asylpolitik, Energiewende etc.. selbst das sogenannte “Verfassungsgericht” hat nicht die traute etwas gegen diese Politiker, im namen des volkes, zu unternehmen!